Textile Schätze aus Renaissance und Barock

Autor/en: Birgitt Borkopp-Restle
Verlag: Bayerisches Nationalmuseum
Erschienen: München 2002
Seiten: 224
Ausgabe: broschiert
Preis: EUR 25,–
ISBN: 3-925058-48-6. (Zu beziehen über das Museum: Postf
Kommentar: Michael Buddeberg

Besprechung:
Bis zum 16. Februar 2003 ist München ein Mekka für Freunde der Textilkunst. Bis zu diesem Datum zeigt das Bayerische Nationalmuseum exquisite, zum großen Teil noch nie gesehene Schätze textiler Kunst des 16., 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Die glänzend präsentierte Ausstellung ist eine Rarität allerersten Ranges und den Verantwortlichen gebührt großer Dank für den Mut, das Engagement und das Gelingen dieses Ausstellungsereignisses.Vor hundert Jahren war das ganz anders. Die damals allerorten gegründeten Kunstgewerbemuseen hatten angesichts der Industrialisierung der textilen Produktion ihre Aufgabe erkannt, textiles Kunsthandwerk vergangener Epochen zu sammeln und zum Studium für Künstler, Gelehrte und Gewerbetreibende zu präsentieren. Das Bayerische Nationalmuseum lag im Trend jener Zeit und zeigte damals seine Textilsammlung in mehreren Sälen, geschützt allein durch das Glas von Vitrinen, jedoch im hellen Tageslicht. Heute weiß man um die zerstörende Kraft der UV-Strahlen und der zermürbenden mechanischen Beanspruchung jeglicher Präsentation. Eine ständige Ausstellung historischer Textilien ist heute aus konservatorischen Gesichtspunkten ausgeschlossen. Diese dauerhafte Verbannung textiler Kunstwerke in die Depots der Museen hat aber der Akzeptanz und dem Verständnis dieser Kunstgattung keinen Dienst erwiesen.

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