Die Kunstkartothek

Autor/en:
Erschienen: Mittenwald 1999
Ausgabe: Kunstkarten in DIN A5 in Sammelbox mit integriertem Rahmen
Preis: DM 78
Kommentar: Michael Buddeberg, Februar 1999

Besprechung:
Haben Sie noch Platz in Ihrem Bücherregal? Soviel sogar, daß Sie ein Buch sogar quer stellen können? Einfach so zur Dekoration? Dann wäre die Kunstkartothek etwas für Ihr Bücherregal, denn dafür wurde sie ersonnen und gemacht, als dekorativer Mittelpunkt der Bücher über Teppiche und Textilien, als Blickfang für die Bibliothek. Die Idee ist gut: Eine stabile Sammelbox für insgesamt 50 Karten, die so gearbeitet ist, daß in die als Rahmen gearbeitete Vorderfront – sehr geschmackvoll aus feinem schwarzen Leinen – diese Karten eingeschoben und immer wieder gewechselt werden können. Auf der Rückseite der Karten ist Platz für eine kurze Beschreibung der abgebildeten Stücke. Zur Zeit wird die Kunstkartothek mit einer Grundausstattung von 27 Karten ausgeliefert, davon 17 mit Teppichen und 10 weitere mit Werken moderner Kunst des Malers Ägidius Geisseimann und des dänischen Bildhauers Robert Jacobsen. Die Teppiche reichen von Anatolien, hier ein bedeutendes Kelimfragment aus der Konya-Region, über kaukasische, turkmenische und persische Arbeiten bis nach Ost-Turkestan und bestätigen das Empfinden des Herausgebers für das Dekorative dieser Kunst, was ganz im Sinne seiner Präsentationsidee ist. Dabei gebührt der Lorbeer den vier ostturkestanischen Arbeiten, vier Teppichen aus der Zeit um 1800 oder früher, allesamt aus Khotan, die in ihrer Schönheit, der Glut ihrer warmen Farben und der Harmonie ihrer einfachen traditionellen Muster tatsächlich zum dekorativen Blickpunkt der Bibliothek werden können. Die Beschreibungen sind, entsprechend dem beschränkten Raum, knapp, nicht immer präzise und auch nicht ohne Fehler, wobei der Hinweis auf die Verwendung von „Anilinfarben“ in Ostturkestan seit 1875 noch der verzeihlichste ist. Aber Information ist nicht die primäre Absicht der Kunstkartothek, für die die dekorative Präsentation von Textilien und moderner Kunst im Vordergrund steht. Hinweis des Rezensenten: Sie können in den schönen Buchrahmen natürlich auch Fotos Ihrer eigenen Stücke hineinschieben.

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