Mythos und Mystik – Alte und Antike Textilkunst

Autor/en: Adil Besim
Verlag: Adil Besim
Erschienen: Wien 1998
Seiten: 174
Ausgabe: Hardcover
Kommentar: Michael Buddeberg, Dezember 1998

Besprechung:
Das Vorbild ist unverkennbar und es zu kopieren ist allemal ein lobenswertes Unterfangen. Daß das nicht einfach ist, liegt darin, daß das Vorbild Maßstäbe gesetzt hat. Wenn dem Band 1 weitere folgen, wird sich zeigen ob das renommierte Wiener Teppichhaus dieses von einem ehemaligen Münchner Teppichhaus erfolgreich initiierte Vorbild erreichen kann. Vergleicht man die jeweiligen Bände 1 von „Textilkunst“ müssen Unterschiede einfach konstatiert werden. Gleichwohl: 12 anatolische, 21 kaukasische, 33 persische, 14 turmenische und zwei chinesische, durchweg dekorative und gut erhaltene Teppiche, Flachgewebe und Stickereien, mit wenigen Ausnahmen aus dem 19. Jahrhundert, formen ein Kaleidoskop orientalischer Textilkunst: bunt, vielfältig und nicht ohne highlights und Überraschungen wie etwa die beiden kaukasischen Zakatalas. Der einführende Essay behandelt das Thema „Europa und der Orientteppich“ und schließt mit einer Selbstvorstellung des Buches: „Dieses Buch will behutsam in die neuen Erkenntnisse der Teppichkunde und Orientalistik einführen. Es will anregen und das Interesse an dieser faszinierenden, Jahrtausende alten Spielart orientalischen Kunstschaffens fördern. Und dies ohne endlose Fachmonologe, sondern in kleinen ethnologischen und kulturwissenschaftlichen Schritten. Dem interessierten Leser mögen neue Ausblicke eröffnet werden, die von der alttürkischen, schamanistischen Weltschau ebenso zeugen, wie von den wirtschafts- und kulturgeschichtlichen Kulissen des Orientteppichs. Die einzelnen Beschreibungen werden einmal mehr deutlich machen, welch unglaublich lange mentale Kon­tinuitäten die Menschheitsgeschichte kennt.“ 82 Schritte zur Erkenntnis!

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