The Lagacy of Gengis Khan – Courtly Art and Culture in Western Asia, 1256-1353

Autor/en: Linda Komaroff, Stefano Carboni (Hrsg)
Verlag: Metropolitan Museum of Art, Yale University Press
Erschienen: New York und London 2002
Seiten: 336
Ausgabe: Leinen mit Schutzumschlag,
Preis: 45,– engl. Pfund
ISBN: 0-300-09691-7 (Yale)
Kommentar: Michael Buddeberg

Besprechung:
Es gehört zu den großen Mysterien der Menschheitsgeschichte, wie es geschehen konnte, dass nomadische Reiterstämme im 12. Jahrhundert von ihren im nordöstlichen Zentralasien gelegenen Steppenweiden aufbrachen und innerhalb weniger Jahrzehnte das größte Weltreich schufen, das die Welt je gesehen hat. Das Reich des Dschingis Khan und seiner Erben, das zur Zeit seiner größten Ausdehnung von Ungarn bis nach Korea reichte, entstanden aus Krieg, Blut und Eroberung, hat bis heute eine makabre Faszination. Reiseberichte aus erster Hand, etwa des berühmten venezianischen Kaufherren Marco Polo oder des Franziskaners Wilhelm von Rubruck sorgten schon im frühen Mittelalter für teils präzise, teils mythische Informationen, die zur Legendenbildung beitrugen und bis heute lebendig sind. Das stündlich vom Turm der Marienkirche in Krakau ertönende und jäh abbrechende Trompetensignal kündet bis heute von der Eroberung der Tartaren und ist die lebendigste Erinnerung an den Sturm der Mongolen. Doch es sind nicht allein Legenden und Mythen, die die Mongolen hinterließen. Ihr tatsächlicher Einfluss auf Geschichte, Politik und Kultur Panasiens kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Kubilai Khan etwa, ein Enkel des Dschingis Khan stürzte die Han-chinesischen Sung und einte ganz China unter der mongolischen Yuan-Dynastie. Die wirtschaftliche und kulturelle Blüte Chinas unter den mongolischen Kaisern war für die ganze weitere Entwicklung Chinas richtungweisend. Kubilais Bruder, der Mongole Hülägü, geboren wohl um 1217, zog nach Südwesten, stürzte 1256 die Assassinen in Persien, eroberte 1258 das Kalifat von Bagdad und war der Begründer der Dynastie der Ilchane, deren Herrschaft über Persien, Mesopotamien, das westliche Afghanistan, Südrussland und Ostanatolien ein ganzes Jahrhundert Bestand haben sollte.

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