Satsuma and other Japanese Export Ceramics

Autor/en: Nancy N. Schiffer
Verlag: Schiffer Publishing Ltd
Erschienen: Atglen/USA 2000
Seiten: 224
Ausgabe: Leinen mit Schutzumschlag
Preis: US-$ 39.95
ISBN: 0-7643-0990-0
Kommentar: Michael Buddeberg

Besprechung:
Man kann von einem solchen Sammler-Buch weder neue wissenschaftliche Forschungsergebnisse noch kann man durchgehend nur die besten Objekte erwarten. Eine kurze historische Einführung in das Sammelgebiet, eine weiterführende Bibliographie, einige Wertangaben, Maße sowie knappe aber präzise Beschreibungen der abgebildeten Exemplare müssen genügen. Das sind dann aber nicht weniger als 680 farbig wiedergegebene Stücke von Porzellan und Steinzeug, eine beeindruckende Fülle, ein nahezu vollständiger Überblick über einen japanischen Exportartikel, der das Bild von Japan mit geprägt hat. Wie vieles in Japan ist Imari-Porzellan von älteren chinesischen Vorbildern abgeleitet. Wie vieles in Japan geht die Imitation dann aber eigene Wege, gewinnt eigene Individualität. Die Gegenüberstellung mit chinesischer Ware aus dem frühen 18. Jahrhundert macht das deutlich. Der typische Imari-Dekor in kräftigem kobaltblau unter der Glasur und mit Details und Höhungen in Rot und Gold, verdichtet sich in Japan zu flächenfüllenden Mustern mit einer Vielfalt von Motiven, die von floralen Darstellungen bis zur Wiedergabe von Tieren und Menschen, von Architektur bis zur Abbildung holländischer Segelschiffe reicht. Kein Wunder, waren es doch die holländischen Ost-Indien-Fahrer, die seit dem späten 17. Jahrhundert den Export von japanischem Porzellan nach Europa besorgten. Höhepunkte an Qualität und Vielfalt bringen das 19. und frühe 20. Jahrhundert als die japanischen Porzellanmanufakturen vom Niedergang der chinesischen Wirtschaft profitieren. Diese Ware bildet den Schwerpunkt der Darstellung und sie ist am Markt noch vielfach zu finden. Das Buch ist ein unentbehrlicher Führer für Einordnung und Klassifizierung solcher Funde. Das reich dekorierte und goldverzierte Satsuma-Steinzeug sowie die die Grenze zum Kitsch oft überschreitende Keramik von Banko und Sumida runden die Vorstellung japanischer Exportkeramik. Ein hervorragender Einstieg in ein interessantes Sammelgebiet. (-mb-)

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