Rosenduft und Säbelglanz – Islamische Kunst und Kultur der Moghulzeit

Autor/en: Jürgen W. Frembgen (Hrsg)
Verlag: Staatliches Museum für Völkerkunde
Erschienen: München
Ausgabe: Hardbound
Preis: DM 28.– (an der Museumskasse)
Kommentar: Michael Buddeberg, Oktober 1996

Besprechung:
Der kleine Katalog der gleichnamigen Ausstellung (z.Zt. in Oettingen, Residenzschloß, 1997 in München) ist eine treffliche Einführung in die Geschichte der Moghulzeit (1526 bis 1857) und in diese indische Variante islamischer Kunst und Kultur. Der Höhepunkt an Macht und Ausdehnung, aber auch im Kunstschaffen des Moghulreiches, liegt in der Zeit von der Mitte des 16. bis zum ausgehenden 17.Jahrhundert. Der Moghulkaiser Akbar (1556 – 1605) war nicht nur ein großer Eroberer sondern holte auch persische Künstler an den Hof. Unter seinem kunstsinnigen Nachfolger Dschahangir (1605 – 1627) gelangte die Moghulkunst zu ihrer höchsten Blüte. Während Dschahangirs Frau Jahan die Staatsgeschäfte führte begründeten er und die für ihn tätigen Künstler den die Moghulkunst prägenden Blumenstil. Blüten und blühende Stauden spielen seither in der Malerei, Architektur und im Kunsthandwerk eine herausragende Rolle. Das gilt auch für den indischen Teppich. Schon unter Akbar wurde die safawidische Teppichkunst und deren Motive übernommen. In diese Zeit gehören Moghulteppiche mit Spiralrankenmotiv und dessen spezifisch indische Variante mit grotesken, einander verschlingenden Tierköpfen. Der typische indische Dekor mit gereihten oder auch großflächigen Blütenstauden entwickelte sich dann unter Dschahangir. Von diesem Teppichtyp besitzt das Völkerkundemuseum München aufgrund einer Schenkung aus dem Jahre 1928 neun Fragmente, die in dem Katalog erstmals und in Farbe veröffentlicht werden. Nicht zuletzt deshalb und wegen des kleinen Aufsatzes von Friedrich Spuhler über Moghul-Teppiche ist der Katalog für den Freund klassischer Teppiche empfehlenswert.

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