Stiftungsprojekte: Tibetische Thangkas – „Göttin Lhamo“
„Göttin Lhamo“ : Bildrestaurierung
Die Informationen zur Bildrestaurierung stehen demnächst zur Verfügung !
„Göttin Lhamo“ : Textilrestaurierung
- Objektbeschreibung
Höhe: 45 cm, Breite: 34,5 cm
Inv.-Nr.: 77-11-275, Staatliches Völkerkunde Museum München
Es handelt sich um den gemalten Bildteil eines tibetischen Thangkas ohne Gewebeeinfassung. Allerdings ist der seidenen Regenbogen in rot und gelb noch vorhanden. Dargestellt ist hier die reitende Göttin Lhamo umgeben von weiteren Gottheiten.
- Ziel der Konservierung bzw. Restaurierung
Am Rand des Bildes wurden Originalfasern einer früheren dunkelblauen Stoffmontierung aus Seide gefunden. Daher soll das angenommene Format einer Gewebeeinfassung rekonstruiert werden. Die Maße können mit Hilfe der vorhandenen Regenbögen und traditionellen Schemata für Brokateinfassungen errechnet werden. Diese Maßnahme ist allerdings eine Gratwanderung, da man nicht wissen kann, ob sich die damaligen Thangkanäher hier an diese alten Formeln gehalten haben. In Ober- und Unterkante sollen Stäbe eingenäht werden. Bei dem fertig restaurierten Stück handelt es sich daher nicht um ein neues Thangka, sondern um den in Form eines Thangkas unterlegten Bildteil.
- Durchgeführte Maßnahmen
Die Regenbögen wurden durch Abpinseln vorsichtig von schädigendem Staub und Pigmentschmutz befreit. Fehlstellen und brüchige Partien in den Regenbögen wurden mit extra passend eingefärbter Pongéeseide unterlegt und mit Spannstichen gesichert. Ein neutrales, leinwandbindiges Seidengewebe wurde entsprechend dem Blauton der gefundenen Fasern mit synthetischen Farbstoffen eingefärbt. Aus konservatorischen Gründen wurde darauf verzichtet, den ehemaligen Saum des Regenbogens wieder umzuknicken, um ihn mit dem neuen Seidenrahmen zu verbinden. Weitere Brüche wären die Folge gewesen. So wurde der Bildteil auf diese blaue Seide aufgelegt und entlang der früheren Nahteinstiche im gelben Regenbogen aufgenäht. In die Oberkante wurde ein hölzerner Rechteckstab eingenäht, und die Unterkante wurde zu einem breiten Saum genäht, in den eine schwarz lackierte Balsaholzstange eingeschoben wurde. Zur Aufhängung wurde eine neue Haltekordel befestigt.