Autor/en: Som Prakash Verma
Verlag: Abhinav Publications
Erschienen: New Delhi 1999
Seiten: 164
Ausgabe: illustrierter Leinenband mit Schutzumschlag
Preis: 1.500 ind.Rupien
ISBN: 81-7017-365-5
Kommentar: Michael Buddeberg
Besprechung:
Soweit ersichtlich gibt es bis heute keine Monographie, die einem einzelnen Maler der Moghul-Zeit gewidmet ist. Ustad Mansur Nadir u’l Asr, ein großer Maler der Natur, ist damit der erste, dem diese Ehre zuteil wird. Und er verdient sie. Seine Bilder von Truthahn, Storch und Büffel, von Zebra, Reh und Fisch und immer wieder von Vögeln, Falken und Kranichen, Pfauen, Tauben und anderem Geflatter, ist indische Miniaturmalerei vom Besten. Bis heute werden weltweit 54 Miniaturen diesem am Hofe der Moghul-Kaiser Jahangir und Schah Jahan tätigen Künstler zugeschrieben, dessen Lebensdaten aber unbekannt sind. Seine Miniaturen können in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts bis in’s frühe 17. Jahrhundert datiert werden und fallen damit in die höchste Blütezeit indischer Miniaturmalerei. Professor Som Praksh Verma, einem der großen Kenner der Materie, Autor des Standard-Werkes über die Werke der Maler am Moghul-Hofe (Oxford 1994), ist es zu danken, die in aller Welt verstreuten Bilder von Ustad Mansur in einem Band versammelt zu haben. Sie befinden sich heute im British Museum, im Victoria & Albert, in der Freer Gallery of Art in Washington – um nur die wichtigsten Museen zu nennen – und in zahlreichen amerikanischen, englischen, persischen und indischen Privatsammlungen. Zu bedauern bleibt allein, daß nur 24 Bilder Eingang in das Buch gefunden haben. Bemerkenswert für Ustad Mansur ist, daß er all die Tiere und einige zauberhafte Pflanzendarstellungen vor einen manchmal prächtigen, manchmal nur zart angedeutetem Hintergrund stellt, und so entfaltet sich in den Bildern der indische Traum vom paradiesischen Garten, von der Schönheit der Schöpfung, von einer Welt, die in der trockenen Wirklichkeit des oft wüstenhaften Rajasthan zum Traum und Mythos wurde. (- mb -)
